Alexander und Kolja sind Spezialisten auf dem Bier-Gebiet. Alexander ist Biersommelier, Kolja Braumeister. Aus einem geselligen Abend wird schnell eine Business-Idee. Mit Erfolg: Mittlerweile sind die beiden in eine größere Location umgezogen und haben insgesamt fünf Biere im Angebot. Alle nach dem Motto: „Mehr Malz, mehr Hopfen, mehr Leidenschaft – mehr Geschmack!“
Mit einer langen, abwechslungsreichen Historie kann die Mashsee Brauerei in Hannover nicht aufwarten. Die Brauerei ist gerade den Kinderschuhen entwachsen und unternimmt kräftige Schritte in die Zukunft.
Dafür präsentieren die beiden Inhaber, der Biersommelier Alexander Herold und der Braumeister Kolja Gigla eine nicht gerade typische Geschichte. Beide stehen im Hochsommer 2013 im historischen Bau – in der alten Malzfabrik in Berlin – und lauschen den Gesprächen, die gerade geführt werden. Sie finden schnell zueinander und verabreden sich zu einer weiteren Gesprächsrunde.
Schon wenige Tage später treffen sich beide in Hannover. Beim Grillen und „Craft Beer“, das Kolja mitgebracht hat, werden Ideen ausgetauscht. Alle drehen sich um das Thema Bier. Kolja Gigla möchte ein Bier mit mehr Geschmack brauen und Alexander Herold will einen durchgestalteten Biershop eröffnen. Warum schnüren wir eigentlich nicht aus beiden Vorhaben ein Paket, kombinieren beides zu einer Einheit unter einem Dach? Zu später Stunde sind sie sich einig. Das Vorhaben soll Realität werden.
Die nun folgenden neun Monate verlaufen sehr turbulent, sind anstrengend und voll ausgefüllt. Alles, was erledigt werden muss, beginnt mit „B“ wie Banken – Businessplan – Behördenwege – Bauarbeiten – Bierbrauen – Bier bestellen. Als das alles endlich erledigt ist – sind beide im wahrsten Sinn des Wortes auch fertig.
Zum vorgesehenen Eröffnungstermin (26.04.2014) ist alles in trockenen Tüchern – die „Mashsee Brauerei“ mit dem ersten eigenem Craft Beer, dem „Mashsee Trainingslager“ und das „Craft Beer Kontor.“ Mit dem eigenen Craft Beer und Craft Beeren befreundeter Craft Beerbrauer sind sie in hannoverscher Südstadt betriebsbereit.
„Mashsee“ – fehlt da nicht ein „C“? Nein, im Englischen steht Mash für „Maische“ oder „See“ und klingt im Zusammenklang mit dem eingedeutschten „Craft Beer“ besser. Der Maschsee, südlich vom Stadtzentrum der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover, hat schon viel erlebt, er wird das gern zur Kenntnis nehmen.
Die Zeit für Veränderungen
Im April 2016 stehen größere Veränderungen ins Haus. Das Craft Beer Kontor wird abgegeben und dann folgt der Umzug in größere, sich besser eignende Räume in der Nähe des Messegeländes wieder im Süden Hannovers – Am Eisenwerk 17. Das Mehr an verbleibender Zeit wollen beide nutzen, um ihrem großen Ziel, eine vollwertige, eigene Brauerei, ein Stück näher zu kommen.
Erstes „Opfer“ des Tatendrangs ist das Firmen Logo, es wird vollkommen umgekrempelt. Was zu Beginn Stück um Stück zusammengefügt wurde, bekommt jetzt eine klare Linie, die Uferlinie des Maschsees demonstriert die Verbundenheit zu Hannover.
Hannoveraner mögen Bier – Bier am liebsten direkt aus Hannover. Als der Gilde Bräu 2003 von einer Großbrauerei übernommen wurde und das Gilde Bier auch aus ihrem Fußballstadion durch ein anderes Bier verdrängt wurde, fehlt den Hannoveranern ein Stück Heimat. Wenn wundert es da, dass 35 Prozent des „TrainingsLager“ im Raum Hannover abgesetzt werden.
Craft Beer aus Hannover – Feinheiten im Detail
Es bedarf vieler Kraftanstrengungen ein Unternehmen für Craft Beer zu gründen, es erfolgreich in die Zukunft zu führen. Die Mashsee Brauerei hat einen erfolgreichen Start mit „ TrainigsLager“ hingelegt, die Nachfrage ist entsprechend hoch. Die kleine Brauerei kommt kaum mit dem Brauen nach, obwohl beide als „Gypsies“ oder „Gastarbeiter“ die größere Mengen der Biere zusätzlich in Unterfranken – im Bürgerlichen Brauhaus Wiesen – brauen. Trotzdem ist Kolja Gigla kritisch zu sich selbst, es ärgert ihn, dass es der Mashsee Brauerei auch nach zwei Jahren noch nicht gelungen ist, einheitliche Chargen vom „TrainigsLager“ zu brauen. Er kennt den Schuldigen, es ist der Crystal-Hopfen, der trotz seiner typischen Mangonote, viele Gesichter hat. Natur und Standard vertragen sich eben nicht ganz. Es stinkt ihm, wie er sagt, dass die beiden Biere „TrainigsLager“ und „Hafensänger“, letzteres ein Baltic Porter, sie immer noch beschäftigen. Durch den Verkauf von dem „Craft-Beer-Kontor bleibt ihnen mehr Zeit. Ein neues Konzept teilt die Aufgaben neu ein. Kolja Gigla kümmert sich, soweit es möglich ist, nur noch ums Brauen und Alexander Herold, der BWLer, wird Vertrieb und Verkauf neu organisieren.